wieder ein film von ingmar bergman, gedreht 1973:
ein paar in einer grösseren schwedischen stadt, nicht mehr tauschfrisch, jeder hat schon eine erfahrung hinter sich, findet sich aus dieser enttäuschung und scheint bestens zu harmonieren. diesen eindruck vermittelt ein interview für eine art familienzeitschrift zu filmbeginn. die ganz wilden 68jahre des vergangenen jahrhunderts sind gerade vorbei. wird in schweden eine familie gegründet, ist irgendwann sowieso alles vorbei. schnell kommt routine in die ehe der beiden intellektuellen und mit ihr, nach zehn jahren, der wunsch nach dem ausbrechen.
ursprünglich war vorgesehen, „szenen einer ehe“ als sechsteiler im schwedischen fernsehen laufen zu lassen, aber bergman entschloss sich dann doch für diesen spartanisch ausgestatteten spielfilm von zweieinhalb stunden, ganz ohne musik. der film lebt nur von den dialogen des paares das auseinandertriftet. irgendwann bekommt die frau die scheidung nachdem der mann schon länger mit einer anderen partnerin zusammenlebt. aber dieses eheähnliche zusammenleben, stärkt wiederum den wunsch in ihm, auszubrechen; auszubrechen zur fastnochehefrau. auch sie ist hinundhergerissen vom begehren des fast geschiedenen, kann sich die unterwerfung verkneifen und wird in einem wutanfall vom nochehemann geschlagen. das wiederum führt zur unterschrift unter die scheidungspapiere.
zwanzig jahre später schleicht sich das längst geschiedene paar aus den neuen verbindungen und verbringt in einem verwahrlosten bootshaus ein, wieder aufregendes, erotisches abenteuer.
p.s. – geraucht wird im film nur am anfang, dafür wird ziemlich viel cognac gekippt.